© tetronik GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Heidelberg am Vormittag – hinter orangefarbenen Glastüren blinkt hektisch eines von rund siebzig Lämpchen. Die Brandmeldeanlage in der zentralen Leitwarte auf dem Universitätscampus ‚Im Neuenheimer Feld‘ zeigt an, dass in Gebäudeabschnitt 6350 ein Rauchmelder losgegangen ist.
Die Klinik Technik GmbH betreut insgesamt ca. 250 Gebäude der Universität Heidelberg, darunter sechs Großkrankenhäuser, wie z. B. die bekannte Kopfklinik und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen. Dazu gehören neben der Brandmeldeanlage auch die Lüftungsanlagen, das Rohrpostsystem sowie das campuseigene 20.000 Volt-Stromnetz.
Feueralarme sind also nur eine Art von Störmeldungen, die täglich in der Leitwarte auflaufen. Denn neben dem Notfallmanagement gehören auch Fernwärme bzw. -kälte, Wasser- und Stromversorgung, die Müllentsorgung sowie die automatischen Warentransportanlage zum enormen Umfang ihrer Aufgabenbereiche.
Das lässt ahnen, wie viele Prozesse in der Leitwarte überwacht und wie viele Meldungen hier täglich – 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr – verarbeitet werden müssen. Jede Störung führt dabei innerhalb kürzester Zeit zu einem hohen Kommunikationsaufkommen.
„Wenn hier ein Alarm eintrifft, laufen in der Leitwarte die Telefone heiß“, erklärt Dieter Keilbach. „Da haben wir Verbindung mit Stadtwerken, Feuerwehr und Polizei und sprechen außerdem mit den Technikern vor Ort. Der Leitwartentechniker ist damit stark eingebunden in die aktive Fehlerbeseitigung. Gleichzeitig muss er aber auch alle Betroffenen – Stationen, Labore, Forschungsbeauftragte, Ärzte, Verantwortliche usw. – verständigen.“
Glücklicherweise brennt es nicht immer wirklich, wenn an der Brandmeldeanlage ein Lämpchen blinkt, aber auch harmlose Fälle wie verbrannte Toastscheiben oder andere Fehlalarme der zigtausend verbauten Brandmelder ziehen jedes Mal die volle Bearbeitungskette nach sich. „Wir gehen grundsätzlich immer vom Ernstfall aus“, betont Jens Arnold, der als langjähriger Leitwartentechniker bei der Klinik Technik GmbH für die Optimierung der Notfall- und Entstör- Kommunikation zuständig ist.
Mithilfe der DAKS-Erweiterung ‚DAKS Customized Operator‘ (DCO) programmierte er eine einfach zu bedienende Nutzeroberfläche, indem er die in DAKS automatisierten Kommunikationsprozesse visualisiert. So hat Jens Arnold die Anordnung der besagten Lämpchen an der Brandmeldeanlage mit dem DCO-Designertool eins zu eins als Bedienoberfläche nachgebildet.
Sein Fokus liegt immer auf der komfortablen und intuitiven Bedienbarkeit des Programms. Maximal drei Mausklicks bis zur gewünschten Auslösung, grafisch visualisierte Raumbereiche, optische Hilfen, die immer den nächsten Schritt zeigen – all das ermöglicht dem jeweiligen Leitstellenmitarbeiter, die erforderlichen Kommunikationsprozesse in jeder noch so stressigen Situation sicher und fehlerfrei auszulösen.
Sobald die Brandmeldeanlage also einen Alarm signalisiert, wird zunächst mit einem persönlichen Anruf bei der Berufsfeuerwehr Heidelberg doppelt abgesichert, dass dort auf den Alarm auch wirklich reagiert wird. Gleichzeitig startet der diensthabende Leitwartentechniker über die DCO-Bedienoberfläche verschiedene, diesem Alarmfall zugeordnete, Alarmierungsrundrufe.
Ein Rundruf erreicht den Klinik-Wachdienst, der u. a. den betroffenen Bereich absichert und dafür sorgt, dass der Löschzug ungehindert an den Einsatzort gelangt. Ein weiterer Rundruf informiert den zur Klinik Technik GmbH gehörenden Entstördienst: Im Anschluss an den Einsatz muss die betroffene Gebäudetechnik wieder auf Normalbetrieb gestellt werden, vom Zurücksetzen der Aufzüge bis zur Wiederinbetriebnahme der im Brandbereich abgeschalteten Lüftungsanlage.
Dass hinter dem einen Mausklick eine komplexe Programmierung steckt, die verschiedene Telefonnummern, Endgeräte sowie Schichtdienste genauso berücksichtigt wie die korrekte Zusammenstellung einzelner Ansagenkonserven und Displaytexte (Alarmtyp, Alarmort usw.), bekommt der auslösende Mitarbeiter in der Leitwarte nicht mit. Das ist auch so gewollt. Er hätte schließlich gar keine Zeit, sich in solch kritischen Situationen um all diese Faktoren zu kümmern.
Individuell gestaltete Nutzeroberfläche
„DCO eignet sich für jeden, der komplexe Abläufe abbilden muss und seine Mitarbeiter durch intuitive Bedienung in der verantwortlichen Durchführung ihrer Aufgabe unterstützen möchte“ so Arnold, der auch seine Leitstandskollegen auf die DCO-Bedienung schult. DCO erlaubt es, die Bedienung je nach Anspruch auszubauen: „Von der einfachsten Darstellung bis zur detailliert durchdachten und durch optische Hilfsmittel geführte Nutzung ist alles drin.“
Dabei sieht er die Tatsache, dass der DAKS Customized Operator im Grunde wie eine Website zu bedienen ist, als den entscheidenden Vorteil: „Ich kann alle Bedienelemente so gestalten und anordnen, dass ich mich ganz auf die optimale, effektive Bedienbarkeit konzentrieren kann.“
Von der ebenfalls von Jens Arnold gestalteten Startseite aus gelangt man direkt zu den verschiedenen Szenarien, die hier über DCO administriert werden: Feueralarme, Hubschrauberlandungen, Ausfall der Rohrpostanlage, Einberufung des Krisenstabs, Massenanfall von Verletzten, sowie verschiedene technische Ausfälle, z. B. bei der Strom-, Gas- oder Wasserversorgung. Mit nur wenigen Klicks wird für jeden Fall der dazugehörige, teilweise äußerst komplexe Benachrichtigungsprozess ausgelöst.
Beim Ausfall der Rohrpostanlage müssen beispielsweise insgesamt ca. 500 Teilnehmer verständigt werden. Aber auch ausgerechnet ein sogenannter „Netzwischer“, ein nur Sekundenbruchteile dauernder Spannungsabfall, führt – kleine Ursache, große Wirkung – zu einem besonders hohen Kommunikationsaufwand: Viele Anlagen können dadurch ausfallen, weil sie nicht wieder von alleine anlaufen oder sogar die Steuereinheiten beschädigt werden. Das bedeutet nicht nur, dass sämtliche elektrische Anlagen des betroffenen Bereichs von Technikern überprüft und gegebenenfalls repariert werden müssen, sondern auch beispielsweise 20 Jahre alte, in mehreren Tausend Tiefkühltruhen lagernde Forschungsergebnisse gefährdet sind.
Der Schaden bei einem auch nur geringfügigen Anstieg der Lagertemperatur von -80 auf -60° Grad wäre unsagbar hoch und – ideell wie sachlich – nicht wieder gutzumachen. Umso wichtiger, dass die gesamte Anzahl der Verantwortlichen für diesen Bereich zuverlässig informiert werden, um unverzüglich entsprechende Sicherheits-, Reparaturmaßnahmen und Umlagerungen einzuleiten. Für den Ernstfall wird mit DAKS geübt Damit in einem solchen Ernstfall alles reibungslos funktioniert, muss der Informationsprozess regelmäßig geprüft werden.
Dafür wurde z. B. in der Kopfklinik mithilfe von DAKS eine „scharfe“ Evakuierungsübung unter Beteiligung von Polizei und Feuerwehr durchgeführt. Bei der Übung ging es mehr darum, die verantwortliche Administration, also alle geschäftsführenden ärztlichen Direktionen, die kaufmännische Direktion, Krisenstäbe usw. zu alarmieren und die Erreichbarkeit zu testen. Für ein authentisches Übungsergebnis wurden diese vorab nicht über das bevorstehende Ereignis informiert, sondern erst im Zuge der bereits fortgeschrittenen Übung.
Die Klinik Technik GmbH managt das hohe Aufkommen an Notfall- und Störungskommunikation in ihrer Leitwarte sicher und präzise mit:
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